Krebsmedikament wirksam gegen AMD und DMÖ
Forschende einer präklinischen Studie am A*Star Institute of Molecular and Cell Biology (A*Star IMCB) in Singapur fanden heraus, dass das entwickelte PRL3-Zumab das Austreten von Flüssigkeit aus beschädigten Blutgefäßen reduziert. Das ursprünglich für die Krebsforschung entwickelte und bereits in Phase 2 getestete Medikament wurde mit einem günstigen Sicherheitsprofil abgeschlossen. Derzeit erhalten die meisten Patientinnen und Patienten mit feuchter altersbedingter Makuladegeneration und diabetischem Makulaödem eine monatliche Injektion eines Medikaments wie Lucentis, Ranibizumab oder Avastin, das letztgenannte stammt ebenfalls aus der Krebsforschung, direkt ins Auge. Mit PRL3-Zumab könne nun ein neuer Ansatz verfolgt werden, da dieses Medikament intravenös verabreicht werden kann und somit injektionsbedingte Komplikationen vermieden werden könnten.
In den präklinischen Studien habe sich eine um 86 Prozent stärkere Verringerung abnormaler Blutgefäßleckagen im Vergleich zu intravitrealen Injektionen gezeigt. Aktuell warten die Forschenden auf die Genehmigung der singapurischen Gesundheitsbehörde und würden sich nach dieser auf die klinische Studie am Menschen vorbereiten. Bereits 1998 entdeckte Prof. Qi Zeng, leitender Wissenschaftler am A*Star IMCB, das PRL3-Protein, das als einer der Schlüsselfaktoren für die Metastasierung von Krebs gilt. „Als ich PRL3 vor über zwei Jahrzehnten erstmals identifizierte, hätte ich nie gedacht, dass unsere Krebsforschung auch Patienten Hoffnung geben könnte, die von Erblindung bedroht sind“, erklärte Zeng, leitender Autor der Studie. „Das PRL3-zumab nun möglicherweise die Behandlung schwerwiegender Augenerkrankungen revolutionieren könnte, zeigt, wie grundlegende wissenschaftliche Entdeckungen zu lebensverändernden Ergebnissen führen können.“